Eine gewagte These, die Frau Dr. Stefanowski uns bei unserer Fortbildung am 30. April präsentierte. Wir sind überrascht: Ist es nicht purer Zufall, ob zum Beispiel ein Sitznachbar im Bus uns mit irgendeinem Virus ansteckt?
Nein, nicht ganz, erklärt uns die Ärztin. Zum einen können wir können uns schützen, so gut es geht. Heute zum Beispiel: Die Fortbildung, geplant als erste Veranstaltung zum betrieblichen Gesundheitsmanagement in der Kanzlei, findet – wegen Corona – als Video-Schaltung statt. Frau Dr. Stefanowski kommt über den Bildschirm. Wir Mitarbeiter haben uns in den Kanzleiräumen verteilt, mindestens 2 m Abstand liegen zwischen uns. Zum anderen können wir vorsorgen, indem wir uns fit halten. Denn wie gut unser Körper die Krankheitserreger vom Sitznachbarn im Bus abwehren kann, hängt auch von unserer Lebensweise ab. Wenn wir uns schützen und vorsorgen, dann lassen wir dem Zufall weniger Raum, erläutert uns Frau Dr. Stefanowski.
Und gleich überrascht uns die Ärztin ein zweites Mal: Nicht nur die körperliche Fitness ist wichtig, sondern auch die seelische Gesundheit, sagt sie. Wer gute soziale Beziehungen hat, sich geborgen und sicher fühlt, dem geht es gut. Wer sich aber ständig Sorgen macht und Angst hat, wer einsam ist und verunsichert, der hat Stress – mit all seinen negativen Auswirkungen auf den Körper, die von chronischen Kopfschmerzen über erhöhten Blutdruck bis Schlaganfall reichen. Denn im menschlichen Körper hängt alles mit allem zusammen.
Okay, wir haben verstanden: weniger Stress, mehr Wohlbefinden für Körper und Seele. Doch was bedeutet das? Auf drei Säulen, so erfahren wir, steht unsere Gesundheit: Bewegung, Ernährung und eine gesunde Balance zwischen Anspannung und Entspannung. Übungen für den Rücken stehen ganz oben auf der Liste, um die Muskeln nach dem Sitzen im Büro geschmeidig zu halten. Damit das keine graue Theorie bleibt, heißt es auch gleich: Aufstehen bitte und mitmachen. Und so stehen wir in den Büros, dehnen und recken uns und hüpfen bald – immer schön mit Abstand – umher wie die Frösche … was nicht nur fit hält, sondern ganz offensichtlich auch gute Laune macht.
Wir nehmen uns vor: Je mehr Stress wir haben, desto mehr gehen wir ab jetzt zum Sport und bauen das Stresshormon Adrenalin wieder ab. Ob Wandern, Squash oder Radln ist egal, Hauptsache wir bewegen uns. Wie wir uns ernähren sollten, wissen wir eigentlich alle: Viel trinken (Wasser!), und fünf Handvoll Obst und Gemüse am Tag – das fällt uns im Sommer, der jetzt bald kommt, bestimmt leicht. Bleibt die Entspannung. Einige von uns machen Yoga, das ist prima. Alles, was den Körper sanft dehnt, trägt zur Entspannung bei. Spazierengehen wäre eine Alternative, und dabei bewusst die Umgebung wahrnehmen. Oder einfach abends im Garten den Vögeln zuhören, die in den Bäumen zwitschern – natürlich nur, wenn wir dabei nicht in Gedanken eine To-Do-Liste für den nächsten Tag erstellen.
Ob so viel Programm für die eigene Gesundheit nicht auch wieder zu Stress führt, möchte eine der Teilnehmerinnen wissen. Gelächter. Ja, das kann passieren, wenn man es bierernst nimmt. Deswegen dürfen wir nachsichtig mit uns selbst sein. Einmal Pizza statt Gemüse ist kein Drama, und klar darf man auch mal die Rückengymnastik ausfallen lassen … wenn wir uns am folgenden Tag wieder daran erinnern, dass wir ja ein wichtiges Ziel haben: unseren Körper so fit zu halten, dass wir das Leben genießen können.
Werden wir unsere guten Vorsätze in die Tat umsetzen? Das haben wir fest vor. Ob es geklappt hat, das besprechen wir bei der nächsten Weiterbildung im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements.